Stein-Zeit-Mensch
2001
Fast wie ein archaischer Tempel wirkt die im Jahr 2001 geschaffene Skulptur „Stein-Zeit-Mensch“ des Künstlers Nils-Udo: Mitten im Wald bei Kühhude liegt ein riesiger Felsquader, der von einer monumentalen Baumstammarchitektur umrahmt wird. Der Quarzit-Monolith bringt nahezu 150 t auf die Waage und bildet eingebunden in die stille Erhabenheit des Waldes ein Denk- und Mahnmal seiner selbst: seiner Größe, seiner zeitlosen Erdverbundenheit und seiner Einmaligkeit. Dieser mächtigen Einheit ausgesetzt, erfährt der Wanderer seine eigene Zeitlichkeit und Verletzlichkeit. Die Baumstammarchitektur ist 2014 erneuert worden. Die mächtigen Weißtannenstämme (Länge: 12 m, Breite: 8,70 m, Höhe: 4,70 m) mit einem Durchmesser von ca. 90 – 100 cm aus dem Südschwarzwald mussten aus Sicherheitsgründen ersetzt werden, da sie durch Baumpilze bis in ihren Kern hinein durch Fäule zersetzt waren (siehe auch unten Die Erneuerung).
Nils-Udo
Künstler
Nils-Udo (geb. 1937) zählt zu den international profiliertesten Künstlern, die mit und in der Natur arbeiten. Seine Werke lassen sich der Kunstströmung LandArt zuordnen. Statt die Natur mit Artefakten zu möblieren, stellt er ihr Teile ihrer selbst gegenüber. Feinfühlig arrangiert er Zweige, Blüten, Blätter zu Bildern, Metaphern und Symbolen poetischer Intensität. Da seine Arbeiten häufig nur von kurzer Lebensdauer sind, dokumentiert Nils-Udo diese fotografisch. „Stein – Zeit – Mensch“ am WaldSkulpturenWeg gehört zu den wenigen raumgreifenden Arbeiten, die Nils-Udo nicht in Frankreich und Italien realisiert hat. Der Künstler lebt und arbeitet im Chiemgau.
Die Erneuerung
Nach Abklärung aller Fragen mit dem Künstler, dem Land NRW, Sponsoren u.a. wurde der Auftrag zur Lieferung von Douglasien-Bäumen mit einer Stammstärke von mindestens 90 – 100 Zentimetern (ohne Rinde!) in 2013 an das Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald (Forstbezirk Staufen) erteilt. Im gesamten Land Nordrhein-Westfalen war es nicht möglich, Baumstämme in der benötigten Stärke zu beschaffen. Die Lieferung erfolgte im Januar 2014. Die Entrindung wurde mit einem Hochdruckreiniger (Wasserdruck 500 bar) durch die Zimmerei Beuter in Bad Berleburg, die auch die übrigen Zimmereiarbeiten übernahm, vorgenommen. Die Imprägnierung (Druckkessel) führte die Fa. Pieper-Holz in Assinghausen durch. Abbau der alten Stämme und Aufbau der neuen ‚Baumstammarchitektur‘ waren Mitte März abgeschlossen, so dass die offizielle Fertigstellung im Beisein des Künstlers mit einer Pressekonferenz am 31. März 2014 erklärt werden konnte. Die Gesamtkosten von rd. 83.000 € wurden durch Fördermittel des Landes NRW und des Kreises Siegen-Wittgenstein, Zuwendungen von Sponsoren aus der regionalen Wirtschaft und des Fördervereins Waldskulpturenweg e.V. sowie ehrenamtliche Arbeitsleistungen erbracht.